Zelt Nr. 1 - [Hiro]

Hier ist das Zelt von Hiro.

CF: Vor den Zelten (mit Sato)


Wir kamen im Zelt an, es war zwar nicht unordentlich, aber dennoch irgendwie nicht aufgeräumt. Die Kartons stapelten sich und kaum etwas war schon ausgepackt. "Naja, ist recht chaotisch, nicht war?" Das einzige, was schon aufgebaut war, war ein Wasserkocher und meine
Teesorten. Ich ging sofort dorthin und machte uns beiden einen leckeren Früchtetee. "Meine Oma hat den Tee gemacht." sagte ich dabei und drückte ihr dann kurz darauf die Tasse in die Hand und bat sie, sich zu setzen. "Das wird eine Arbeit hier. Mannoman" sagte ich und schaute mich dabei etwas um.

CF: Vom weg zu den Zelten


Ob ich müde war wollte er wissen, daraufhin schüttelte ich galant den Kopf, >>Nicht im geringsten, nur ein wenig erschöpft, die Reise war recht beschwerlich gewesen <<, erklärte ich ihm und sah in Richtung seines Zeltes.
Ich spatzierte also direkt hinter Hiro her und betrat das Zelt, welches relativ ordentlich aussah, jedoch stapelten sich einige Kartons, von denen man das Auspacken begonnen hatte. >>Ein wenig <<, erwiederte ich auf seine Frage hin, ob es chaotisch war, doch ganz so schlimm fand ich es gar nicht. Als er mir eine Tasse in die Hände drückte und meinte seine Großmutter hätte den Tee gemacht erkannte ich jene Flüssigkeit auch als wohl riechenden Früchtetee. Ich grinste, als er sagte, dass hier eine Menge Arbeit anstehen würde. >>Vielleicht sollten sie hier anfangen <<, ich deutete auf die unausgepackten Kartons.

Ich war ziemlich froh darüber, dass mir jemand Gesellschaft leistete. Da machte mir das Arbeiten sicherlich mehr Spaß als alleine. Zumindest ist das normalerweise ja so, da ich mich ja nicht wirklich konzentrieren muss. Ich stellte meine Tasse Tee auf einen Stapel alter Bücher der Kampfkunst und zog meine Jacke aus. "Ist ja schon recht warm, wenn man schuften muss." sagte ich und grinste dabei so, als würde ich diesen Satz garnicht ernst meinen. Aber gewiss, er war ernst gemeint. Im ersten Karton den ich auspackte waren Kleidungsstücke von mir und die räumte ich als erstes aus und sortierte sie in ein schon aufgebautes Regal. Links kamen die Hemden, welche in hoher Quantität vorhanden waren und direkt daneben lagen die Tshirts, gefolgt von Jeans und Boxershorts. Die Pullis lies ich im Karton, da sowieso wenig Platz war und ich soviel sparen musste wie möglich. "Das läuft ja wie am Schnürchen!"

So begann der junge Herr also seine Sachen auszupacken, steckte ordentlich seine Hemden, Shirts und Shorts in ein Regal, wobei er die Pullis aussparte, weil jene nicht mehr in das kleine Regal passten. Es lief wie am Schnürchen, sagte er, woraufhin ich lieblich lächelte und an der Tasse Tee nippte. Es schmeckte wirklich vorzüglich! Woraufhin ich ein zufriedenes Stöhnen von mir gab und den Blick tief in die Tasse richtete.
>>Wissen sie, ihre Großmutter macht wirklich fanthastischen Tee <<, hauchte ich und beobachtete Hiro dabei, wie er weiterhin seine Sachen auspackte. Allmälich bekam ich das Gefühl, als hätte er viel mehr Sachen mitgebracht, als ich, doch vermutlich irrte ich mich bloß, weil meine Sachen in einem großen schweren Koffer gequetscht worden waren und nicht wie seine in Kartons verpackt wurden. Während er also seine Sachen auspackte und an einigen Stellen einsortierte dachte ich darüber nach, wie ich mein Zelt gestalten würde. Luxeriös? So sollte es nicht werden, denn ich wollte nicht sofort herum prahlen, dass ich reich war, dass ich Geld hatte und vorallem, dass ich eigentlich ein verwöhntes Gör war. Dennoch war ich wohl erzogen und glücklich damit, dass ich so viel Geld hatte, jenes jedoch nicht so nutzte, wie es die meisten Jugendlichen hier ganz sicher taten. Dabei erinnerte ich mich an damals, eine Bekannte meiner Familie, sie war die Tochter eines Herzogs. Mein Gott, sie schmiss ihr Geld regelrecht zum Fenster hinaus, als wäre es nichts wert. Sie nutzte es, als gäbe es einen Haufen davon. Müde ließ ich den Blick zu Hiro wandern, >>Sie haben wirklich eine Menge auszupacken <<, stellte ich fest.

>>Sie haben wirklich eine Menge auszupacken << sagte sie und ich schaute sie an, als würde ich sagen wollen 'eine Menge?'. Sie war eine Frau und wie man es ihr ansah eine sehr gepflegte und auf ihr Äußeres bedachte Frau. Sie würde bestimmt mindestens doppelt so viel dabei haben. Und da sie die Betreuerin der reichen Jugendlichen war, würde sie bestimmt auch eine Menge Geld haben. Ich beschloss mich, nichts weiteres dazu zu sagen und packte weiter meine Kartons aus. Mir wurde richtig warm, obwohl es draußen nicht wirklich warm war. Es war sehr angenehm.
>>Wissen sie, ihre Großmutter macht wirklich fanthastischen Tee << sagte sie und ich sah sie an und sagte "Vielen Dank, das sagen sehr viele. Sie ist in einer Bauernfamilie aufgewachsen und hat sich sehr viel mit sowas beschäftigt und fast alles selber angebaut." erzählte ich und sortierte weiter meine Kartons auf. Ich schaute auf die Uhr, es war 9:30 und ich war so langsam aber sicher fertig. "Und was machen wir jetzt?" fragte ich und putzte mir mit meinem ausgezogenen T-Shirt den Schweiß von der Stirn.

Er warf mir einen kurzen Blick zu, den ich nicht so recht hatte deuten können, was sollte es bewirken, wenn er mich so ansah, als wolle er mir damit irgendetwas sagen? Ich schüttelte kurz unbewusst den Kopf, während er weiter seine Kartons auspackte. Ich hatte ein wenig mehr dabei, als er, doch meine Sachen waren alle in einen sehr großen Koffer gestopft, sodass ich zwar viel und schwer zu schleppen hatte, jedoch alles in einem Koffer.
Seine Großmutter war also als Agrarökonomin, somit also mehr oder minder Bäuerin tätig gewesen, hatte sogar selbst fast alles angebaut, beeindruckend! Strahlend blickte ich ihn an, >>Erzählen Sie mir mehr davon <<, bat ich, da es bei uns soetwas wie diese Art von Lebensweise nicht in nächster Umgebung gegeben hatte und ich hatte ein riesengroßes Interesse daran neue Dinge kennen zu lernen.
Er fragte, was wir anschließend täten, weil er nun fertig war und begann sich vor mir regelrecht zu entblößen, zog sein T-Shirt aus, wobei ich mich sofort umwandte, weil ich es als eine Frechheit empfunden hätte ihn so anzustarren. Schließlich sah er nicht schlecht aus und ich wollte mir die Peinlichkeit des rot werdens ersparen, sodass ich meinen zu Boden gerichteten Blick aus dem Zelt hinaus gleiten ließ. >>Es wäre an der Zeit mich um meine Arbeit zu kümmern denke ich <<, erklärte ich ihm also und lächelte munter.

Sie schien die Geschichte mit meiner Großmutter zu interessieren und sie wollte daher auch mehr wissen. Also fing ich an es etwas genauer zu erklären: "Meine Familie war sie sehr reich, und ich kannte meine Großmutter auch nicht, aber ich hab mit ihr ein wenig Briefkontakt haben können und daher habe ich auch regelmäßig Tee von ihr bekommen. Sie hat mir geschrieben, dass ihr Vater sehr krank war und die Mutter schon früh ums Leben kam, also war sie für die Hausarbeit zuständig und auch für das Anbauen von Gemüse und Obst. Dazu kam dann noch der Tee.
Einen Supermarkt musste sie selten aufsuchen, da sie fast alles selber machen konnten. Das merkt man auch an der Qualität, alles ist viel Frischer. Sie lebt heute noch, viele Kilometer von mir entfernt, aber ihr geht es gut. Inzwichen ist sie schon 98 Jahre alt. Ich hoffe, noch lange etwas von ihr zu haben." er klärte ich ihr.

Als ich mein Hemd auszog drehte sie sich verlegen um. Hatte ich etwas falsches gemacht? Ich sah es garnicht so, dass es irgendwas schlimmes wäre, ist doch genauso wie am Strand.
Wenn sie etwas dagegen hätte würde ich mich natürlich sofort obenrum wieder anziehen, aber sie hatte bisher nichts gesagt.
>>Es wäre an der Zeit mich um meine Arbeit zu kümmern denke ich << sagte sie dann schließlich. "Okey, willst du das alleine machen, oder soll ich Dir irgendwie helfen?" fragte ich höflich wie ich immer war.

Er begann also von seiner Familiengeschichte zu erzählen, es war wirklich interessant mal etwas zu erfahren, das ich noch nicht wusste, etwas, das nicht meinen höheren Standards entsprach, >>Meine Familie war nie sehr reich, und ich kannte meine Großmutter auch nicht, aber ich hab mit ihr ein wenig Briefkontakt haben können und daher habe ich auch regelmäßig Tee von ihr bekommen <<, ich nickte und lauschte weiter seinen Worten, da er bereits schnell fort fuhr mit dem was er mir erzählen wollte. >>Sie hat mir geschrieben, dass ihr Vater sehr krank war und die Mutter schon früh ums Leben kam, also war sie für die Hausarbeit zuständig und auch für das Anbauen von Gemüse und Obst. Dazu kam dann noch der Tee <<, sie hatte also Tee und allgemein anbauen müssen, weil ihr Vater krank und ihre Mutter tot gewesen war, daraufhin nickte ich verständlich, >>Das tut mir wirklich sehr leid <<, sprach ich damit also auch schon mein Beileid aus.
>>Einen Supermarkt musste sie selten aufsuchen, da sie fast alles selber machen konnten. Das merkt man auch an der Qualität, alles ist viel Frischer. Sie lebt heute noch, viele Kilometer von mir entfernt, aber ihr geht es gut. Inzwichen ist sie schon 98 Jahre alt. Ich hoffe, noch lange etwas von ihr zu haben <<, wieder nickte ich, >>Ja, das hoffe ich auch für Sie <<, sagte ich und lächelte schwach, ein wenig ungewohnt war es für mich die Mundwinkel hochzuziehen.
Nachdem er mir davon erzählt und zuende gepackt hatte sagte ich, dass ich schließlich meine Sachen auspacken müsste, woraufhin er erwiederte, ob er mir helfen sollte oder ob ich es allein machen wollte, >>Wenn Sie möchten können sie mir Gesellschaft leisten <<, sagte ich und strahlte zum ersten Mal das bezauberndste Lächeln, das ich hatte.

Ich war etwas überrumpelt von ihr, sie hatte so viel Verständniss und es schien so zu sein, als würde sie diese Geschichte treffen, aber ich nahm es recht gelassen, da ich zu niemanden von ihnen eine wirkliche Beziehung aufbauen konnte, deswegen war es auch nicht sehr schwer für mich darüber zu reden.
>>Wenn Sie möchten können sie mir Gesellschaft leisten<< sagte sie und lächelte mit ihrem bezaubernden Lächeln an. Es schien mir so, als würde dies schon eine Bitte sein mit ihr mitzukommen, denn warum sollte sie mich sonst so anlächeln? Ich denke mal, dass sie sich wirklich freuen würde, und eine "Bitte" wenn es eine war, kann ich ihr nicht abschlagen.
"Ja ich leiste Dir gerne Gesellschaft." sagte ich kurz und schaute in Richtung Ausgang des Zeltes. Ich packte noch ein frisches Shirt und warf das andere in einen der leeren Kartons und lies ihr den Vortritt.

Er bejahte meine unausgesprochene Bitte und meinte er würde mir gern Gesellschaft leisten, >>Das freut mich <<, erklärte ich ihm und lächelte erneut, kurz, schwach, trat damit auch schon hinaus in die Welt der unerzogenen Bengel und Gören. Ich fragte mich wirklich, ob es hier in wenigen Tagen wirklich noch immer genauso aussehen würde oder ob sich hier alles zum Chaos wenden würde.
Vorsichtig und grazil schwebte ich geradezu über den Boden, mein Gang war langsam, bedacht und jeder Schritt war kaum zu hören, >>Was glauben Sie, wie ihre Kinder so sein werden? <<, wollte ich von ihm wissen, vielleicht hatte er ja eine Vermutung, wie schlimm es werden würde?
>>Meinen Sie, sie kommen gut mit ihnen zurecht? <<, war meine nächste Frage, ehe ich auch schon weitere Schritte ansetzte um in meinen Sektor zu gelangen und dort mein Zelt aufzusuchen in welchem ich für die nächsten Wochen leben würde.


tbc: Sektor der Reichen - Satos Zelt (mit Hiro)